Mersamónnische Legenden: Der Sturmfels

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Salido
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Mersamónnische Legenden: Der Sturmfels

von Salido am 08.04.2016 11:17

Um den Sturmfels ranken sich seit jeher Legenden, Mythen und Volksmärchen. Bis heute ist seine Natur nicht erschlossen. Zwei dieser Geschichten will ich euch heute erzälhen:

Die Sternenseher
Das Volk der Poibar sammelte Wissen. Seid Anbeginn der Zeit schreiben sie die Geschehnisse und die Geschichte Montralurs auf. Doch sie schrieben nicht nur ab. Sie forschen auch. So suchten sie sich einen hohen Berg um dem Himmel bei ihren astronomischen Forschungen näher zu sein. Tag und Nacht saßen sie dort und veruchten das Geheimnis der Sterne zu entschlüsseln. Die Zeichneten ihre Laufbahnen, ihre Konstellationen und ihre Leuchtkraft auf und setzen sie in Relation zueinander. Der Frühling ging in den Sommer über, der Sommer in den Herbst. Und der Herbst brachte Regen. Aus Regentagen wurden Regenwochen und immer noch war der Himmel von schweren schwarzen Regenwolken bedeckt, so dass die Sterne nicht sichtbar wurden. Das stimmte die Herzen der Poibar traurig. So fassten sie einen Entschluss. Sie wollten nie mehr die Sterne missen. An dem Tag, an dem die Wolken weiter zogen setzten sie die Astrologen und einige Magier der Poibar zusammen. Ihr Ziel war es das Licht der Sterne einzufangen und jederzeit wieder an den Himmel projizieren zu können. So versuchten sie lange einen Weg zu finden, doch These um These, Studium um Studium, Versuch um Versuch scheiterten. Die Sterne hatten ihre eigene Magie. Und dieser waren selbst die Poibar nicht gewachsen. Als das Jahr wieder zur Neige ging und erneut schwarze Wolken aufzogen war es ein junger Novize, der mit der Einfachheit seiner Gedanken alle anderen in Staunen versetzte. Die Sterne waren doch ständig am Himmel. Anstatt sie einzufangen, musste man sie nur freimachen. Und so wurde um geplant. Das erklärte Ziel war nun wesentlich einfacher. Man musste nur die Wolken daran hindern, den Himmel zu verdecken. Die Magier bündelten ihre Kraft und erzeugten einen so enormen Luftstrom, dass die Wolken über dem Berg sich nicht zuzogen. Voller Freude betrachteten sie die Sterne, während um sie herum der Sturm tobte. Doch auch ihre Magie war nicht von Dauer. Die Magie verging und die Wolken schnellten von allen Seiten auf sie zu. Sie prallten zusammen und entluden den Zorn der Elemente in einem gewaltigen Gewittersturm, bei dem mehrere auf dem Berg stehende ihr Leben ließen. So war ihnen klar, dass mit einfacher Magie ihr Ziel nur temporär zu erreichen war. Sie musste sie verstärken. So wurde der Steinkreis errichtet, um die magischen Kräfte zu bündeln und in dem Radius der Steine ein den Himmel zu schicken. Nachdem die Möglichkeit der Kanalisation der Kräfte gegeben war musste ein Mittel gefunden werden, die magischen Kräfte zu verstärken und dauerhaft aufrecht zu erhalten. So wurde das Auge des Sturms geschaffen. In die Mitte des Steinkreises wurde ein Sockel aufgestellt und eine große Obsidiankugel eingelassen. Sie sollte die Kräfte speichern und bei ihrer Aktivierung komprimiert abgeben. Über Jahre hinweg wurde der Stein aufgeladen und bei schlechten Wetter aktiviert, so dass die Sterne das ganze Jahr über sichtbar waren.
Nach einem langen Regenmonat trafen sich wieder die Magier um den Stein wieder aufzuladen. Doch während sie dort standen und ihr Ritual abhielten kamen die Schakarasa. Ein Kampf entbrannte und bald schon wurde klar, dass die Schakarasa die überhand hatten, ihr Sieg war nahe. Den Magiern im Ritual war bewusst, dass die Ritualwache nicht lange halten würde und dass sie auch bald dem Tod anheim fallen würden. So entschlossen sie sich zu einer Schicksalsentscheidung. Sie ließen den gesamten Kräften des Steines freien Lauf und durchbrachen mit ihrer Magie die Kanalisation der Steine. Der freigesetzte Sturm umfasste nun den ganzen Felsen und fegte alles, ob Freund, ob Feind vom Felsen, der nicht stark genug war, sich zu widersetzen. Der Sieg der Poibar war nun doch wider in erreichbarer Nähe, doch das Schicksal hatte es anders vorgesehen. Der Ritualführer war gerade dabei seine Gesammte Kraft in den Stein zu übertragen, da traf ihn trotz des Sturmes ein Speer in den Rücken. Der Tod griff schnell nach seinem Herzen und er verlor die Kontrolle. Seine Seele wurde in den Stein gesogen und riss die derjenigen, die auch mit dem Stein verbunden waren, mit. Ihre Seelen sind seit diesem Tage in dem Stein gefangen und speisen ihn mit nahezu unendlicher Energie. Da die Kanalisation der Steine durchbrochen war und die Winde unkontrolliert wüteten war auch eine Rettung der Seelen nicht möglich. Manche Sagen sogar, dass die Winde die Seelen der gestorbenen Magier selbst sind, die den Stein auf alle Ewigkeit umkreisen. Doch woher die Winde auch stammen eines steht fest: der letzte Wille der Magier geschieht seitdem tagtäglich: Den Berg in einen niemals endenden Sturm zu hüllen.


Das Höllentor
Vor vielen Jahren herrschte auf einem Landstrich im Südwesten der Insel Montralur der furchtbare Herrscher William von Montan, der die Bauern und Kaufleute unterdrückte und ausbeutete. Sie ließen sich dies gefallen, da sie zu schwach waren, um sich zu wehren. Andernfalls wurden Ihre Häuser niedergebrannt. Da zu dieser Zeit das umliegende Land noch von den Schakarasa beherrscht wurde, verließ keiner das Land, dem sein Leben lieb war. Andersrum ließen die Schakarasa dieses Stückchen Land in Ruhe, da sie dort das Geheimnis zu einem Tor der Unterwelt wussten, vor dem sie sich fürchteten. In der Bevölkerung ging das Gerücht um, die Schakarasa seien eines Tages aus diesem Tor gekommen. Das Geheimnis war nur wenigen Menschen bekannt, genaueres wusste nur die Familie vom Hohen Fels. Diese lebte am Fuße des Berges, auf dem das Tor sein sollte, und behüteten das Geheimnis wohl, indem sie jeden töteten, der den Berg zu erklimmen versuchte. William von Montan war die Geschichte bekannt, jedoch glaubte er nicht daran. Die Familie vom Hohen Fels ließ er in Frieden, da diese reich waren, und fleißig Ihre Abgaben zahlten. Zu dem hegte die Familie einen Groll gegen den Rest der Bevölkerung, da sie regelmäßig von den verzweifelten Bauern bestohlen wurden, denn die Ländereien der Familie waren reich und fruchtbar.
Es kam die Zeit, da das Volk so arm und hungerleidend wurde, dass sich eine große Gemeinde fand, um einen Plan zu entwickeln, den grausamen Herrscher zu stürzen. William von Montan hatte jedoch treue und gute Soldaten, die von diesem Plan Wind bekamen. William der sich trotzdem in Gefahr sah, wandte sich an die Familie vom Hohen Fels, dessen ältestes Mitglied, Amadeos vom Hohen Fels, ein großer Magier, angeblich in der Lage war das Tor zu öffnen. William wollte einen gewaltigen Feuersturm über das Dorf fegen lassen, der alles auslöscht. Amadeos willigte auf Grund der hohen ausgestellten Belohnung und der Gelegenheit sich endgültig der lästigen Ackerdiebe zu entledigen ein. Er war für seinen Größenwahn bekannt. Zwar war den meisten der Familie war die ganze Sache nicht geheuer, jedoch wagte keiner Widerspruch beim Familienoberhaupt einzulegen. Amadeos bereitete das Ritual vor, versammelte die jungen Magier der Familie um sich, und trug ihnen auf, ihn zu unterstützen. Die jungen Männer waren dazu bereit, auch schon aus Neugier, ob ihr Meister zu so etwas großem fähig war. So begannen sie mit dem Ritual. Das Tor öffnete sich, und furchtbare Winde stießen hervor. Diese wehten den alten Magier, William von Montan und seine Soldaten sofort vom Felsen, und sie stürzten allesamt in den Tod. Nur ein paar der jüngeren vom Hohen Fels gelang es sich irgendwo festzuklammern. Schon stießen die ersten Flammen lodernd aus dem Loch hervor, doch die jungen Magier reagierten instinktiv richtig. Sie sammelten ihre Kräfte und verschlossen das Tor mit einem großen Fels. Als der Fels den Flammen näher kam, verschmolz er zu einer runden schwarzen Kugel, welche sich halb in den Boden rammte, und so das Tor verschloss. Im selben Moment erstarten die jungen Magier zu Steinsäulen, welche die Kugel umgaben. Leider war es den Magiern nicht mehr gelungen, die entfachten Winde wider einzufangen.
Seit diesem Tage wehen auf dem Sturmfels nun unaufhörlich diese Winde, wonach die Familie von nun an vom Sturmfels hieß. Bei den vielen Versuchen die Winde beherrschen, haben noch viele den Tod gefunden. Dem Volk wurde die Geschichte erzählt, dass William von Montan diese Welt auf dem selben Wege verlassen habe, wie das Volk seit langem glaubte, wo er auch hergekommen war, durch das Tor zur Unterwelt. Sie ließen den verflucht geglaubten Ort seither in Ruhe und lebten frei, aber ohne Schutz, was die Schakarasa des Öfteren ausnutzten, weshalb sie viele Jahre später sehr erfreut über die Ankunft des Barons Salido ya Dipu waren, der das kleine Land, welches er Mersamón nannte, unter den Schutz seiner Soldaten nahm, und in neuem Glanz erstrahlen ließ.

Für Baron und Ehre!

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